dvs-Wettbewerb: Quirnbach InTakt ist dabei!

Im Wettbewerb „Gemeinsam stark sein“ mit dem Motto „Täglich gut versorgt“ zeichnet die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume im Jahr 2020 integrative Projekte mit besonderem Charakter aus. Mit dabei ist eines unserer LEADER-Projekte: Quirnbach InTakt!

Mit dem Projekt „Quirnbach InTakt“ wollte die Ortsgemeinde eine langfristige Stärkung der Dorfgemeinschaft erzielen. Bei der Planung und Konkretisierung des Projekts stand dabei insbesondere der Austausch zwischen verschiedenen Altersgruppen im Vordergrund. Ältere Menschen, denen durch das Wegfallen der Einkaufsmöglichkeiten im ländlichen Raum der Kommunikationsraum fehlt, sollten wieder die Möglichkeit des Austauschs bekommen.  Zudem spielten die Themen Inklusion und Integration eine große Rolle bei der Planung der Aktivitäten.

Folgende Ziele waren rahmengebend für das Projekt:

  • Stärkung der Gemeinschaft
  • Hinauszögern der Pflegebedürftigkeit älterer Menschen
  • Hinauszögern / Vermeiden eines stationären Pflegeheimaufenthalts
  • Erfahrungsaustausch unter den Generationen fördern
  • Aufzeigen von Nutzungsmöglichkeiten von digitalen Medien
  • Steigerung der Lebensqualität für alle Bewohner*innen der Gemeinde
  • Schnelle Integration von Neubürger*innen und Flüchtlingen in die Dorfgemeinschaft
  • Inklusion von Menschen mit Behinderungen

Seit Anfang 2019 wird das Projekt umgesetzt – mit vollem Erfolg! Konkret heißt das, jeden Donnerstag findet in der Gemeinde ein Markttag statt. Ob Bäckerei, Obst- und Gemüsehändler, Metzgerei oder andere regionale Produkte – das Angebot ist vielfältig und wächst stetig. Zusätzlich wird der Markttag um verschiedene originelle Angebote ergänzt: Durch gemeinsames Singen, Spieletage, Bewegungsübungen oder Fortbildungen wird die Dorfgemeinschaft Woche für Woche gestärkt.

Durch die LEADER-Förderung konnten Personalkosten für eine Koordinierungsstelle gedeckt sowie Honorare für externe Übungsleiter/Referenten, Kosten für einmalige Anschaffungen, Raumkosten und Werbematerialien finanziert werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Ortsgemeinde!

Übrigens: Der Quirnbacher Markttag findet aktuell (unter angepassten Bedingungen) weiter statt. Schauen Sie doch mal vorbei!

 

Nun steht das Projekt zur Wahl im Wettbewerb der dvs. Ab dem 21. September 2021 können Sie unter www.dvs-wettbewerb.de Ihre Stimme für das Projekt abgeben! (Die Website wird erst kurz zuvor freigeschaltet)

Weitere Informationen rund um den Wettbewerb veröffentlichen wir regelmäßig hier auf der Website und auf unserer Facebookseite.

Alle Wettbewerbsbeiträge werden von der dvs einmal als Projekt des Tages vorgestellt. Quirnbach InTakt wird am 02. Oktober 2020 auf der Website der dvs sowie auf Facebook und Twitter vorgestellt.

Vorstandssitzung: Bürgerprojekte ausgewählt

In unserer Vorstandssitzung am 18.08.2020, die unter den aktuellen Hygiene-Bestimmungen in der Kurpfalzhalle in Nanzdietschweiler stattgefunden hat, haben wir u.a. die Ehrenamtlichen Bürgerprojekte des 7. Aufrufs ausgewählt.

Bis zum Stichtag am 10. August 2020 wurden insgesamt vier Anträge zur Förderung eines Ehrenamtlichen Bürgerprojekts beim Regionalmanagement eingereicht. Alle vier Projekte wurden durch den Vorstand als förderwürdig eingestuft und können noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

  • Anschaffung einer Sitzgruppe mit Dach, sowie 3 neue Schautafeln, zwei Würfelboxen und Schutzkleidung für Schulklassen
    Imkerverein Bruchmühlbach | Bruchmühlbach / Hütschenhausen
    Förderung: 1.500,00 €
  • Anschaffung von Sicherheitsjacken für ehrenamtliche Helfer der Bürgerbusse
    Karl-Heinz Schoon | Schönenberg-Kübelberg
    Förderung: 1.740,00 €
  • Bau einer Tischgruppe mit Überdachung
    Gradac Freundeskreis e.V.  | Bruchmühlbach-Miesau
    Förderung: 1.500,00
  • Sonnensegel
    Vereinsring Langwieden | Langwieden
    Förderung: 1.500,00 €

Insgesamt können die Projekte dieses Aufrufs somit mit 6.240,00 € unterstützt werden!

Alles weitere aus der Vorstandssitzung finden Sie im Protokoll.

Neue Vorstandsmitglieder gewählt

Auf unserer Mitgliederversammlung am 18.08.2020 in Nanzdietschweiler fanden Zuwahlen in den Vorstand unseres Vereins statt.

Neu mit dabei sind Johannes Huber als Vertreter der Jugend und Knut Becker als Vertreter der Umwelt. Zudem wurde Klaus Schillo als neuer stellvertretender Vorsitzender des LAG Westrich-Glantal e.V. gewählt.

Damit bleibt ein Platz im Vorstand unbesetzt und bis zur nächsten Mitgliederversammlung vakant. Bei Interesse melden Sie sich gerne beim Regionalmanagement!

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Hans Ellmer, Judith Baldauf und Harald Luft für die gute Zusammenarbeit und ihren Einsatz im LAG Vorstand. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft!

Dies und alle weiteren Tagesordnungspunkte der Mitgliederversammlung finden Sie zum Nachlesen im Protokoll.

15. Newsletter erschienen!

Unser 15. Newsletter ist jetzt online mit folgenden Themen:

  • LAG-Projekt “Pfälzer Seentour”
  • Unsere LEADER-Projekte – tolle Ausflugsziele für den Sommer
  • dvs-Treffen in Merseburg Teil II

Den Newsletter finden Sie hier zum Download als PDF.

Wenn Sie in den Newsletter-Verteiler aufgenommen werden möchten, melden Sie sich gerne beim Regionalmanagement.

 

Aus unseren Projekten: Käfer-Safari

Raus in den Wald! Eröffnung der Käfer-Safari

Wussten Sie, dass die Ameise das dreifache ihres Körpergewichts tragen kann? Und kennen Sie das Unterscheidungsmerkmal von Tannen- und Fichtennadeln? Und haben Sie sich schon mal darüber Gedanken gemacht, welche Funktionen der Wald für uns erfüllt? Auf der Käfer-Safari zwischen Langwieden und Bruchmühlbach-Miesau erfahren Sie all das!

Bestes Wetter bei der Eröffnungsfeier 2019!

2018 haben wir der Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau eine Förderung für die Käfer-Safari zugesprochen, 2019 konnte die Safari dann feierlich und bei bestem Wetter eröffnet werden. Als Qualitätswanderweg soll er vor allem Kinder und Familien mit Kinderwagen ansprechen. Aber auch Personen, die nicht mehr ganz so fit auf den Beinen sind, können sich beruhigt auf den Weg machen, denn neben der Maxi- gibt es auch eine Mini-Tour und die Wege sind barrierearm. Bei der Eröffnung im Juni letzten Jahres waren alle Akteure mit dabei: Die Landräte, das Forstamt und natürlich auch wir als LAG. Die Jagdhornbläser haben dem Ganzen einen festlichen Rahmen gegeben und die Grundschule aus Bruchmühlbach-Miesau hat ihre Kunstwerke zur Käfer-Safari ausgestellt. Auf den meisten Gemälden war Luca der Hirschkäfer, Maskottchen des Wanderwegs, zu sehen.

Die Familienfreundlichkeit zeigt sich nicht nur in der Streckenführung, auch für die Unterhaltung ist gesorgt. Mit dem Einstieg bei der Fritz-Claus-Hütte können sich die Besucher an der Schautafel, die am Eingang zum Wald steht, einen Flyer abholen. Dort ist der Weg eigezeichnet und er beinhaltet auch ein Quiz, das im Verlauf des Weges gelöst werden kann. Am Schluss ist man ein echter Wald-Experte und darf sich in der Fritz-Claus-Hütte noch eine Überraschung abholen!

Und falls Sie mal Kandidat einer Quiz-show sind: Wussten Sie, dass „Safari“ ein Wort aus dem in Ostafrika ge-sprochenen Suaheli ist und „Reise“ bedeutet?

LAG Projekt: Kooperationsvertrag unterzeichnet

Mit Fahrrad und Helm – Auf geht‘s zur Seentour

„Damit ist ein großer Schritt getan!“ äußerte sich Klaus Schillo, Mitinitiator der Pfälzer Seentour, am Mittwoch, den 08.07.2020, bei der Vertragsunterzeichnung der geplanten Radtour „Pfälzer Seentour“. An diesem Tag kamen die Mitinitiatoren und Kooperationspartner des geplanten Radweges „Pfälzer Seentour“ zusammen, um die Verträge für die Einrichtung und Wartung der neu auszuweisenden Fahrradtour zu unterzeichnen. Kooperationspartner sind hierbei die vier Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau, Landstuhl, Oberes-Glantal und Ramstein-Miesenbach sowie die beiden Landkreise Kaiserslautern und Kusel und die LAG Westrich-Glantal, welche Projektträger des Vorhabens ist. In der LEADER-Region Westrich-Glantal wird eine neue Radtour ausgewiesen, welche durch das gesamte LAG-Gebiet führt und dabei bestehende Radwege zu einem Radrundweg verbindet.

Die Vertragsunterzeichnung unter der Teilnahme von Pressevertretern fand in Kusel im Horst-Eckel-Haus statt. Warum in Kusel erklärte Landrat Rubly, der nach seiner Begrüßung auf die kommende LEADER-Förderperiode zu sprechen kam und ankündigte, dass in der Folgeperiode der gesamte Landkreis Kusel LEADER-Fördergebiet werden soll.

Stehend v. l. n.r.: Klaus Schillo, Bürgermeister Erik Emich (Bruchmühlbach-Miesau), Landrat Ralf Leßmeister (Kaiserslautern), Roland Palm (Vorstand LAG Westrich-Glantal); sitzend: 1. Beigeordneter Pius Klein (Oberes Glantal), Bürgermeister Ralf Hechler, (Ramstein-Miesenbach), 1. Beigeordneter Uwe Unnold (Landstuhl) und Landrat Otto Rubly (Kusel).

„Dieses Vorhaben ist als Vorzeigeprojekt für die gemeinsamen Arbeit in der LAG zu bezeichnen!“ so Otto Rubly. „Außerdem hat die Corona-Krise gezeigt, wie wertvoll der ländliche Raum ist, sodass der neue Radweg das Freizeit- und tagestouristische Angebot in unsere Region ergänzen und stärken wird.“ Landrat Leßmeister schließt sich Herrn Rubly an und betont, wie interessant die Strecke ist. Radsportler*innen dürfen vielsprechendes und abwechslungsreiches erwarten. „Unser Pfund in der Region ist Wandern und Radfahren, dies soll mit der geplanten Radtour gestärkt werden“ so Ralf Leßmeister. Das bestärkt auch die Entwicklungen im Kreis Kaiserslautern. Zurzeit wird ein Radwegeentwicklungskonzept geplant.

Erste Gespräche zur Streckenfindung fanden bereits im September 2019 zwischen den Touristikerinnen der Verbandsgemeinden und dem Regionalmanagement statt. Die weitere Ausgestaltung der Strecke, die Planungen und Kostenkalkulationen wurden bis Juni 2020 konkretisiert, sodass der LAG-Vorstand am 09. Juni das Vorhaben bewilligte. Neben dem Werdegang stellte Roland Palm, Vorstandsvorsitzender der LAG, auch den Kostenrahmen vor. Dabei erhält die LAG eine Förderung von 75% bei einer Gesamtinvestition von 81.079,93 €. Die Kosten der Ersteinrichtung trägt die LAG, danach verpflichten sich die Kooperationspartner die Strecke über mindestens 12 Jahre zu unterhalten. Bevor er das Wort an Klaus Schillo übergab, sprach er nochmal einen außerordentlichen Dank an alle Beteiligten aus.

Die Strecke führt durch die vier Verbandsgemeinden sowie über den Glan-Blies-Radweg entlang der Seen Ohmbachsee, Mohrmühlweiher in Waldmohr, Weiher des ASV in Bruchmühlbach-Miesau, Silbersee in Kindsbach und Seewoog in Ramstein-Miesenbach. Klaus Schillo, neben Harald Wagner Mitinitiator der Strecke, erzählte, dass schon seit Beginn der LAG seine Gedanken um Projektideen kreisten. Vor 2 1/5 Jahren ist sie ihm dann gekommen. Als begeisterter Radsportler war für ihn entscheidend, dass die Strecke familienfreundlich und ein Gastronomieangebot entlang der Strecke zu finden ist. Vor allem war ihm die Zuganbindung ein Anliegen, an der Strecke liegen 10 Haltestellen! „Ich hoffe, dass auch überregional die Strecke eine Strahlkraft aufweist und Familien zu uns kommen!“ so Klaus Schillo. Zukünftige Planungen könnten E-Bike-Stationen beinhalten. Jetzt muss die Strecke aber erst einmal eingerichtet werden und dafür bedankt er sich besonders bei den AG-Mitgliedern, bei entra als Regionalmanagement und bei der LAG, die das Projekt unterstützt und die finanziellen Mittel bereitstellt.

Der Förderantrag wird in den nächsten Wochen an die ADD weitergeleitet. Sobald ein Zuwendungsbescheid vorliegt, kann das Vorhaben losgehen.

8. Projektaufruf startet!

Am 01. Juli 2020 startet die LAG Westrich-Glantal den 8. Projektaufruf für LEADER-Projekte!

Der 8. Aufruf für LEADER-Projekte hält 323.975,01 Euro an Fördermitteln für gute Projektideen aus der Region bereit. Wie Sie in der Übersicht bereits geförderter Projekte sehen können, ist eine Förderung vielseitiger Projektideen möglich. Die Förderhöhe richtet sich nach Art des Antragstellers, maximal ist eine Förderung von 250.000 € möglich. Weitere Infos, was für eine Förderung in Frage kommt, finden Sie hier. Stichtag ist der 30. September 2020.

Zudem besteht erneut die Möglichkeit zur Förderung von kleineren Ehrenamtlichen Bürgerprojekten. Im 7. Projektaufruf für Ehrenamtliche Bürgerprojekte, der bereits am 18. Juni 2020 gestartet wurde, stehen 6.326,97 Euro für Vereine, Initiativen und NGO mit spannenden Projektideen zur Verfügung. Pro Projekt können maximal 2.000 Euro Fördermittel beantragt werden, wobei eine Förderquote von 100 Prozent möglich ist. Bitte beachten Sie, dass wir seit diesem Jahr neue Bewertungskriterien für die Ehrenamtlichen Bürgerprojekte haben. Stichtag ist der 10. August 2020.

Sie haben eine Projektidee? Dann zögern Sie nicht und setzen Sie sich mit unserem Regionalmanagement in Verbindung. Das Regionalmanagement steht Ihnen von der Projektidee bis zur Umsetzung kostenlos mit Rat und Tat zur Seite.

Die Antragsunterlagen für LEADER-Projekte und Ehrenamtliche Bürgerprojekte finden Sie in unserem Downloadbereich.

Vorstandssitzung am 09.06.2020

In unserer Vorstandssitzung am 09.06.2020, die unter den aktuellen Hygiene-Bestimmungen im Congress-Center-Ramstein stattgefunden hat, haben wir u.a. die LEADER-Projekte des 7. Projektaufrufs und die Ehrenamtlichen Bürgerprojekte ausgewählt.

Bis zum Stichtag am 25.05.2020 sind vier Projektanträge zur Förderung beim LEADER-Regionalmanagement eingegangen. Davon wurden in der Vorstandssitzung drei als förderwürdig eingestuft und vom Vorstand ausgewählt:

  • Radrundweg „Pfälzer Seentour“
    LAG Westrich-Glantal e.V.
    81.079,93 Euro förderfähige Gesamtausgaben; Zuwendungssatz 75 %
  • Aktiv in der Mitte – Mehrgenerationenplatz am Dorfgarten in Weltersbach
    OG Steinwenden
    354.916,75 € förderfähige Gesamtausgaben; Zuwendungssatz 75 %
  • Naturerlebnisstätte Wasserhaus: Steinbrunnenanlage / Schautafeln und Historie
    Christliche Pfadfinder Breitenbach e.V.
    12.049.98 € förderfähige Gesamtausgaben; Zuwendungssatz 50 %

Insgesamt unterstützen wir die Projekte dieses Projektaufrufs somit mit 316.834,94 Euro.

Ein Projekt wurde aufgrund nicht gegebener Zweckmäßigkeit durch den Vorstand nicht für eine Förderung ausgewählt: Gemeindeschwester heute (Ökumenischer Krankenpflegeverein Waldmohr e.V.)

Neben den LEADER-Projekten wählte der Vorstand auch die Ehrenamtlichen Bürgerprojekte des 6. Projektaufrufs aus. Wir freuen uns, dass alle neun eingereichten Projektanträge für eine Förderung ausgewählt wurden:

  • Multimediale Präsentation im Rahmen der Neugestaltung des Heimatmuseums Altenkirchen als „Kirschenlandmuseum“
    Heimat- und Wanderverein Altenkirchen e.V. — 1.500,00 €
  • Nutzung des Sport- und Freizeitzentrums als Schulungs- und Seminarraum
    SV Kottweiler-Schwanden e.V. — 1.991,36 €
  • Aufbau einer Nähgruppe für gemeinnützige Nähprojekte
    DRK Ortsverein Landstuhl e.V. – Jugendrotkreuz — 2.000,00 €
  • Bienenretter – Sand macht mit
    Kultur- und Heimatverein Sand e.V. — 1.781,89 €
  • Blumenwiese statt Steingarten
    Obst- und Gartenbauverein Waldmohr — 1.500,00 €
  • Nisthilfe für Störche
    Tennisclub Herschweiler-Pettersheim e.V. — 991,99 €
  • Imkerlehrpfad „Am Schächel Altenkirchen“
    Bienenzuchtverein Kohlbachtal 1880 — 1.500,00 €
  • Originale Darstellung einer Gefängniszelle ca. 1955
    Kurt Kiefer — 907,97 €
  • Waldmohrer Fischmuseum
    Angelsportverein Waldmohr e.V. — 1.500,00 €

Insgesamt fließen so 13.673,21 Euro in Ehrenamtliche Bürgerprojekte dieses Aufrufs. Da die aufgerufenen Mittel nicht erschöpft wurden, wird es in diesem Jahr erneut einen Projektaufruf zur Förderung von Ehrenamtlichen Bürgerprojekten geben.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde u.a. über eine Satzungsänderung zur Einführung des Umlaufsverfahrens diskutiert, wodurch der Vorstand auch in solch speziellen Zeiten handlungsfähig bleibt. Zwei Vorstandsmitglieder mussten leider ihre Ämter niederlegen, sodass wir auf der Suche nach motivierten Mitstreitern sind.

Alle Informationen zur Vorstandssitzung können Sie im Protokoll nachlesen.

Vorstandssitzung

Unsere nächste LAG-Vorstandssitzung findet am 09. Juni 2020 in Ramstein-Miesenbach statt. Auf der Tagesordnung stehen u.a. die Auswahl der Ehrenamtlichen Bürgerprojekte und der LEADER-Projekte. Die Sitzung wird unter Einhaltung der derzeit notwendigen Hygienevorschriften durchgeführt.

Termin: 09. Juni 2020 | 18:00 Uhr
Ort: Wendelinus-Saal im Congress-Center-Ramstein (CCR) | Am Neuen Markt 4, 66877 Ramstein-Miesenbach

Die vorläufige Tagesordnung lautet:
1. Begrüßung
2. Feststellung der Beschlussfähigkeit
3. Genehmigung der Tagesordnung
4. Bewertung und Auswahl der LEADER-Projekte (7. Projektaufruf)
5. Bewertung und Auswahl der Bürgerprojekte (6. Projektaufruf)
6. Weitere Projektaufrufe
7. Beschluss zum Vorhaben „Pfadfinder“ aus der LAG Pfälzerwald plus
8. Beschluss zum Vorhaben „Tourismusstrategie 2015+“ aus der LAG Rhein-Haardt
9. Information zur Wartung der Website
10. Ergänzung der Satzung um die Möglichkeit des Umlaufverfahrens
11. Aktuelle Informationen zur Vorstandsarbeit
12. Verschiedenes

Interview: Füll mal! Der Unverpackt-Truck aus der Eifel

Jessica Thijs war schon in vielen Bereichen tätig – Logistik, Einzelhandel, Eventmanagement. Im Sommer 2019 wagte sie den Schritt zur Selbstständigkeit und fährt seitdem mit einem Truck über die Wochenmärkte in der Eifel und verkauft Waren aller Art ohne (Plastik-) Verpackung. Wir haben mit der Kleinunternehmerin über ihre Idee und ihr Unternehmen gesprochen.

Wie kamst du auf die Idee, mit einem Unverpackt-Truck durch die Eifel zu touren?

Ein bisschen aus der Not heraus. Ich habe angefangen darauf zu achten, weniger Plastik zu verwenden und musste leider ganz schnell feststellen, dass das in der Eifel nicht so einfach möglich war. Mein Obst und Gemüse habe ich schon lange unverpackt auf dem Wochenmarkt gekauft oder auch Wurst und Käse in eigenen Dosen transportiert, aber für den Rest gab es noch keine plastikfreien Alternativen. Da habe ich mir gesagt: Du muss es selbst ändern! Zuerst wollte ich einen Unverpackt-Laden eröffnen, wie man sie aus größeren Städten schon kennt. Ich habe aber kein passendes Ladenlokal in meiner Umgebung gefunden. Letztendlich kam bei einem gemütlichen Abend mit Freunden die Idee, den Unverpackt-Laden in einen Truck zu packen und damit auf Wochenmärkte und Co. zu fahren.

Vor welchen Herausforderungen standest du am Anfang?

Ich habe mich mit vielen Leute aus der Branche unterhalten und dadurch meine Idee und mein Konzept in einen Business-Plan geformt. Leider kam das Ganze bei der Bank nicht sonderlich gut an. Das war wirklich hart für mich; fast vier Monate habe ich nach Finanzierungsmöglichkeiten gesucht, aber erstmal niemanden gefunden, der die Sache mit gelebt hat. Glücklicherweise habe ich dann gemeinsam mit einem guten Freund den Truck selbst finanziert, sodass mir die Bank letztendlich doch noch ihr Okay gab.

Während der Umsetzung musste ich jede Menge Regeln und Vorschriften beachten. Es gibt zwar bereits Konzepte für Unverpackt-Läden, aber durch den Truck habe ich keinen geschlossenen Raum und immer wieder Temperaturunterschiede. Das alles musste berücksichtigt werden, damit die Qualität der Lebensmittel jederzeit sichergestellt werden kann.

Und jetzt bin ich sehr glücklich darüber, dass ich endlich unterwegs bin!

Woher stammen deine Produkte? Ist dir die Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben wichtig?

Meine Produkte haben alle Bioqualität und sind hier aus der Region – bis auf den Kaffee. Aber der hat ein FairTrade-Siegel und ich arbeite mit einer Rösterei zusammen, sodass ich auch der Direktvermarkter bin. Meine Gewürze beispielsweise kommen aus einer Manufaktur aus Koblenz und alle anderen Produkte kommen von kleinen Betrieben aus der Eifel.

Wie sieht deine Produktpalette aus?

Ich habe mittlerweile 155 Produkte – gestartet bin ich damals mit etwa 100 Produkten – und ich lasse meine Kunden immer mitentscheiden, was neu dazu kommt oder was vielleicht auch wieder gestrichen wird. Hauptsächlich verkaufe ich trockene Produkte: von Mehl über Nudeln bis zu Gummibärchen, Müsli, Kaffee und Gewürzen. Dann habe ich noch eine ganze Palette an Kosmetik- und Drogerieprodukten oder auch mal Bücher und Einkaufsbeutel.

Was ich zum Beispiel nicht habe sind Trockenfrüchte. Klar – bekomme ich die, aber nur in Plastikverpackung. Und weil ich so wenig Plastik wie möglich in Umlauf bringen will, gibt es die bei mir nicht. Bis auf Joghurt und Frischkäse im Glas gibt es bei mir auch keine Frischeprodukte wie Gemüse, Obst oder Wurst. Die bekommt man auf den Wochenmärkten sowieso ohne Verpackung und ich möchte auch keine Konkurrenz für die anderen Markttreibenden sein. Ich versuche das Sortiment auf den Wochenmärkten so zu ergänzen, dass es ähnlich wie im Supermarkt ist – nur eben ohne Verpackung.

Wie kann man sich dein Konzept genau vorstellen?

Der größte Teil meiner Kunden geht normal auf den Wochenmarkt und kommt an meinen Truck wie zu allen anderen Ständen. Die Kunden bringen ihr Glas oder ihre Dose mit und ich fülle die Produkte hinein. Gerade am Anfang war das für viele neu, aber ich konnte meine Stammkunden dahin erziehen, dass sie ihre Dosen mitbringen (lacht). Mittlerweile habe ich auch Recycling-Papiertüten, falls ein Kunde mal seinen Behälter vergisst, die ich aber eher ungern rausgebe und natürlich hoffe, dass sie mehrmals verwendet werden.

Große Mengen bestellen meine Kunden alle vor. Allzu viel kann ich in den Schütten in meinem Truck nicht auf den Markt mitbringen und bei Vorbestellungen habe ich 5kg-Säcke für die Kunden mit dabei.

Wie ist die Resonanz der Kunden?

Am Anfang war es mittelmäßig. Viele haben sich sehr gefreut, weil sie das Unverpackt-Konzept schon von anderswo oder meiner Werbung kannten. Aber anfangs gab es auch immer wieder Leute, die eher kritisch vor meinem Truck standen.

Hier auf dem Land spielt aber auch noch ein anderer Punkt eine Roll, da ich selbst hier wohne und meine Kunden auch meine Nachbarn sind. Es gibt schlichtweg Produkte, die man weder auf dem Markt noch in einem Bioladen bekommt – gerade wenn man Kinder hat – und die kaufe ich natürlich auch im normalen Supermarkt. Da höre ich schon das ein oder andere Mal „Die geht ja auch da einkaufen“ oder „Die hat schon wieder einen Gelben Sack vor der Haustür liegen“. Es gibt verschiedene Meinungen, aber ich bekomme überwiegend positives Feedback und freue mich natürlich sehr darüber.

Welche Tipps hast du für Nachahmer, die Ähnliches vorhaben?

Es waren schon mehrere Leute bei mir, die eine ähnliche Idee haben. Eine Unternehmerin hat ein altes Bäckermobil umgebaut und tourt damit in der Region um Stuttgart. Wichtiger Tipp: Guckt, dass ihr einen großen Truck habt. Meine Kunden wollen immer mehr Produkte und es wird schwieriger alles unterzubringen. Ich denke, dass man auch eine gewisse Anzahl an Produkten haben muss, um am Ende die Kosten tragen zu können. Ansonsten muss jeder sein individuelles Konzept mit einer Mischung aus Standardprodukten und Besonderheiten finden.

Sonst habe ich immer ein offenes Ohr für Leute mit einer ähnlichen Idee. Ich bin gerade dabei mein Verkaufs- und Aufbewahrungssystem im Truck patentieren zu lassen, sodass man das modulartig auch in andere Fahrzeuge einbauen kann.

Und welche Tipps hast du für andere Kleinunternehmer im ländlichen Raum?

Was mir auf jeden Fall geholfen hat, war unsere Kultur hier auf dem Land. Jeder kennt jeden und so hatte ich schnell ein Netzwerk und meine Idee hat sich herumgesprochen – auch in den sozialen Netzwerken. Ansonsten würde ich sagen: Einfach mal machen, auch wir auf dem Land können das!

Was mir auch sehr geholfen hat sind Wettbewerbe. Es gibt unfassbar viele Wettbewerbe für Jungunternehmer, an denen ich auch immer noch teilnehme. Ich habe angefangen mit dem Start-up-Camp. Da habe ich schüchtern und unerfahren meine Story erzählt und plötzlich den ersten Platz gemacht. Dann lief das von allein und ich wurde von einem zum nächsten Wettbewerb eingeladen. Ich glaube, das Messen mit anderen tut Jungunternehmern wirklich gut. Man kann Kritik und Ideen von anderen sammeln und vor allem lernt man mit Menschen zu sprechen, um seine Idee zu verkaufen.

Wie ist deine persönliche Resonanz? Würdest du den Schritt noch einmal gehen?

Ja – auf jeden Fall. Selbstständigkeit hat schon einige Vorteile, wenn ich zurückdenke wie das in meinen vorherigen Jobs war. Ich bin viel flexibler in meinen Arbeitszeiten, was mir gerade mit den Kindern einiges erleichtert. Die aktuelle Corona-Situation eher ungünstig; die Kinder sind den ganzen Tag zu Hause und wir kümmern uns um die Schulaufgaben. Aber im normalen Alltag, zu dem wir hoffentlich schnell wieder zurückkehren können, läuft das super. Während ich morgens auf den Märkten stehe, sind meine Kinder in der Schule oder KiTa. Nachmittags bin ich wieder zurück und erledige Büroarbeiten und Papierkram, bin gleichzeitig aber auch für meine Kinder da.

Zuletzt die Frage: Kennst du LEADER?

(Lacht) Ja, das kenne ich. Ich habe damals leider keine Förderung bekommen, aber ich denke, dass es eine gute Sache ist, um Kleinunternehmer und Co. im ländlichen Raum zu unterstützen. Allerdings sehe ich das Problem – und gilt für fast alle Förderprogramme, dass viele davon noch nichts wissen. Und oftmals ist es bei einem Projekt schon zu spät für eine Förderung. Ich wünsche mir, dass solche Förderprogramme noch besser beworben werden, damit die Unterstützung da ankommt, wo sie gebraucht wird.

Genau dafür sind wir da! Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die Zukunft!

Das Interview am 09. April 2020 führte Tobias Weber
(LEADER-Regionalmanagement der LAG Westrich-Glantal)

Weitere Infos zu Jessicas Projekt finden Sie unter www.fuellmal.de oder auch auf Facebook und Instagram!

 

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