Kennen Sie eigentlich die KS EfBB?

Die KS EfBB ist die Kontaktstelle Deutschland für „Europa für Bürger und Bürgerinnen“. Aber was ist eine Kontaktstelle und was macht diese eigentlich?

Ihr Ziel ist die Vermittlung von Wissen, sowohl über die EU allgemein, als auch über ihre Geschichte, Werte und Ziele. Zudem soll die demokratische Partizipation gestärkt und das gesellschaftliche und interkulturelle Engagement gefördert werden.

Die Europäische Kommission legt jährlich Schwerpunktthemen fest, die in den geförderten Projekten berücksichtigt werden sollen. Außerdem müssen diese Projekte auch bestimmte Merkmale aufweisen, um eine Förderung zu erhalten. Ein Merkmal ist z.B. die Erweiterung lokaler und nationaler Blickwinkel durch transnationale Dimension.

In vielen europäischen Ländern gibt es nationale Kontaktstellen, die über das EU-Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ informieren und beraten. In Deutschland befindet sich die offizielle nationale Kontaktstelle bei der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. in Bonn. Im Zeitraum von 2014 bis 2020 informiert die Kontaktstelle Städte, Gemeinden und Kreise, Vereine und Verbände, Forschungsinstitute, Gewerkschaften, Gedenkstätten und Archive und alle interessierten Bürger und Bürgerinnen über das Programm „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ und seine Fördermöglichkeiten.

Es gibt zwei Förderbereiche bei diesem Programm. Der erste Förderbereich beschäftigt sich mit dem Europäischen Geschichtsbewusstsein und fördert Projekte, die sich mit den Grundwerten der EU (u.a. Freiheit, Demokratie und Wahrung der Menschenrechte) auseinandersetzen. Die Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen, die zur Entstehung der Europäischen Gemeinschaft geführt haben, sind ebenfalls förderwürdig. Der Schwerpunkt wird auf Maßnahmen gelegt die Toleranz, gegenseitiges Verständnis, interkulturellen Dialog und Versöhnung fördern und dazu beitragen, Zukunft neu zu gestalten.

Der maximale Zuschuss für Projekte beträgt 100.000 € und berechtigt sind lokale und regionale Behörden, Einrichtungen und Organisationen ohne Erwerbszweck, wie Museen, Gedenkstätten, Archive, Vereine und Verbände, Kultur-, Jugend-, Bildungs- und Forschungseinrichtungen.

Über diesen Förderbereich wurde z.B. das Projekt „Sound in the silence“ gefördert. Hierbei trafen sich im Jahr 2015 30 Jugendliche aus Deutschland, Polen und Ungarn im Rahmen eines künstlerischen Erinnerungs- und Verständigungsprojektes. Die Teilnehmer beschäftigten sich mit der Geschichte des Grenzgebietes zwischen Deutschland und Polen, vor allem mit dem Zweiten Weltkrieg und der Solidarnosc-Bewegung. An verschiedenen Gedenkstätten wurden die Jugendlichen mit dem geschichtlichen Hintergrund konfrontiert und sollten ihre Eindrücke in Liedern, Filmen und Theaterstücken darstellen. Am Ende wurden die Ergebnisse einem Publikum vorgestellt. Auch eine Doku entstand aus diesem Projekt. (http://soundinthesilence.enrs.eu/page/)

Der zweite Förderbereich thematisiert das demokratische Engagement und Partizipation. Hier sollen transnationale Kooperationsprojekte gefördert werden und damit zur Reflektion über die EU, ihre Grundwerte, ihre Politik und ihre Zukunft beitragen. Die hier geförderten Projekte sollen die Debatte über aktuelle europäische Herausforderungen unterstützen, zu gesellschaftlichem Engagement motivieren und Möglichkeiten aufzeigen die europäische Gemeinschaft mitzugestalten. Geförderte Aktivitäten sind zum Beispiel Konferenzen, Workshops, Diskussionen, Webinare und Kampagnen, an denen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sowie unterschiedliche Organisationen teilnehmen können.

Der maximale Zuschuss für Projekte des zweiten Förderbereiches ist 150.000€ und berechtigt sind Organisationen ohne Erwerbszweck, einschließlich zivilgesellschaftlicher Organisationen, Bildungs-, Kultur- oder Forschungseinrichtungen. Voraussetzung ist, dass die Organisationen die an einem Projekt beteiligt sind, aus mindestens drei förderfähigen Ländern sind und mindestens eines davon ein EU-Mitgliedstaat ist.

„Europa in Vielfalt gestalten“ war ein Projekt das im zweiten Förderbereich von 2015 bis 2016 durchgeführt wurde. Der deutsche Verein Bürger Europas e.V. koordinierte das Projekt, das das Ziel hatte, junge Menschen mehr für Europa und die Europäische Union zu begeistern. Partnerorganisationen aus der Jugend- und Europabildungsarbeit aus elf Ländern waren beteiligt und führten internationale Konferenzen durch. Insgesamt 550 Menschen nahmen daran teil – darunter nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer, Politiker und viele weitere. (http://www.buerger-europas.de/europa-in-vielfalt-gestalten-2015/)

Weitere Informationen zu Programm, Fördermöglichkeiten oder zur Kontaktstelle bekommen sie über die Internetseite (www.kontaktstelle-efbb.de), den Online-Newsletter, in Vorträgen, Seminaren oder in Workshops.

 

Bildquelle: https://www.diemotte.de/de/sound-in-the-silence/

 

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